Anpassungsfähige Instandhaltungssysteme – eine soziotechnische Perspektive

 

 

Als nächstes Mitglied des Graduiertenkollegs wird Martin Eisenmann (2. Kohorte) vorgestellt, der sich in seinem Dissertationsvorhaben mit der soziotechnischen Perspektive anpassungsfähiger Instandhaltungssysteme auseinandersetzt. Welchen Vorteil dieses Thema in das Graduiertenkolleg einbringt und inwiefern es ein großes Potential für digitale Fabriken bietet, wird im nächsten Abschnitt genauer erläutert.

 

Die Dissertation leistet durch die konzeptionelle Basis des soziotechnischen Ansatzes und die Betrachtung aller anpassungsrelevanten Faktoren in jedem Teilsystem (Mensch – Technik – Organisation) einen individuellen Beitrag für das Graduiertenkolleg. Als Untersuchungsgegenstand wurden für den Wirtschaftsbereich der Instandhaltung und des Industrieservices auf dem Weg zur Smart Maintenance zentrale Veränderungstendenzen zunächst konzeptionell beschrieben und anschließend im Rahmen von explorativen Betriebs- und Kurzfallstudien empirisch überprüft. Dabei lag der Fokus auf Kernelementen technologischer (veränderte Nutzung von Assistenztechnologien), personeller (Integration subjektiv- erfahrungsgeleiteten und objektiv-rationalen Arbeitshandelns) und arbeitsorganisatorischer (Veränderung organisationaler Praktiken und „Communities of Practise“) Anpassungsfähigkeit.

Als Ergebnis kristallisierten sich dabei Schnittstellen heraus, an denen Interdependenzen bzw. Wechselwirkungen analysiert wurden. Diese interdependenten Schnittstellen stellen gleichzeitig den Gestaltungsraum zur humanorientierten und soziotechnisch ausgerichteten Implementierung von Innovationen dar, sodass bereits bestehende bzw. klassische Gestaltungsparameter um neue Gestaltungskriterien ergänzt wurden. Mit besonderem Fokus auf die Ressource des Erfahrungswissens, zeigte sich bei der Analyse der Fallstudien, dass dieses einen zentralen Stellenwert im Rahmen von Instandhaltungsprozessen einnimmt und daher als interdependente Ressource zu bezeichnen ist. Gerahmt werden diese Veränderungen soziotechnischer Anpassungsfähigkeit von dem vorgeschlagenen Szenario: „Digitale Optimierung industrieller Facharbeit: Vernetzt, synergetisch, Innovativ“, das für jedes Teilsystem eine Intensivierung von Optimierungstendenzen formuliert.