Entwicklung eines Modells zur simulationsgestützten Analyse und Bewertung von additiv-subtraktiven sowie rein subtraktiven Prozessketten

 

 

Als Mitglied des Graduiertenkollegs beschäftigt sich Eva Jaeger (2. Kohorte) in Ihrem Dissertationsvorhaben mit der Entwicklung eines Modells zur Analyse von Prozessketten. Warum dieses Thema wichtig für die Zukunft von Fabriken ist und großes Potential für digitale Fabriken bietet, wird im nächsten Abschnitt erklärt.

 

Bislang bedarf die Planung von Fertigungsrouten einer großen Erfahrungsbasis. Vor allem bei stark individualisierten Bauteilen sowie geringen Losgrößen gestaltet sich die Planung schwierig, da unter Umständen keine ausreichende Datenbasis vorhanden ist. Die Analyse einzelner Prozessschritte am virtuellen Abbild kann zur Reduktion der Komplexität beitragen, da eine Vielzahl an Variablen vor der Produktion in Betracht gezogen werden können. Vor allem bei verketteten Produktionsprozessen kann die Entscheidungsfindung durch simulationsgestützte Gewinnung zuverlässiger Daten wesentlich erleichtert werden. Die Modelle bieten zudem Vorteile im Hinblick auf das Bauteildesign. So können beispielsweise unterschiedliche konventionelle sowie generative Designs vor der eigentlichen Produktion gegenübergestellt werden. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass die Fertigungsroute mit der schlechteren ökologischen sowie ökonomischen Bilanz, bei der ganzheitlichen Betrachtung des Produktlebenszyklus der Komponente dieses Manko dennoch kompensieren kann. Somit können auch Kundenbedürfnisse wie der Wunsch nach Leichtbaukomponenten stärker in Betracht gezogen werden, ohne die Möglichkeiten in der Produktion zu übersteigen. Dabei nimmt die Integrationstiefe von Produktentwicklung und Fabrikplanung zu.